Hände weg vom Grüngürtel!
Morgen stimmt der Rat der Stadt Köln über den Bau eines neuen FC-Leistungszentrums im Äußeren Grüngürtel ab. Dazu erklärt Sven Lehmann MdB, Kölner Abgeordneter im Deutschen Bundestag:
„Ich appelliere eindringlich an die Ratsmitglieder, der Zerstörung der Gleueler Wiese im Grüngürtel nicht zuzustimmen. Der Grüngürtel gehört allen Kölner*innen, er ist das wichtigste und größte Naherholungsgebiet im Kölner Westen.
Nicht nur die Menschen in meinem Wahlkreis in Lindenthal, sondern weit darüber hinaus, suchen in den Grüngürteln Erholung, treiben Sport und treffen sich mit Freund*innen. Die geplante Bebauung würde diese bislang von der Allgemeinheit genutzte Grünfläche privatisieren und zu einer Gated Community machen.
Wir müssen uns fragen, wem diese Stadt gehört? Wir brauchen und wir wollen in Köln keine Gated Communities, weder im Gerling-Quartier, noch in unseren Grüngürteln. Bereits Konrad Adenauer, der Initiator der Grüngürtel, hat schon vor Generationen immer wieder betont, dass diese Flächen für alle Kölner*innen zur Verfügung stehen sollen und nicht nur einigen wenigen. Der Rat der Stadt Köln trifft morgen eine weitreichende Entscheidung, die das Gesicht der Stadt für Generationen prägen wird. Diese Entscheidung muss in Ruhe und vor allem gemeinsam mit den Bürger*innen sorgfältig abgewogen werden. Diese weitreichende Entscheidung unter Corona-Bedingungen noch schnell mit Sondersitzungen vor der anstehenden Kommunalwahl an den Menschen vorbei durchpeitschen zu wollen, ist nicht in Ordnung.
Die Mitglieder des Rats haben eine Verantwortung, auch und besonders für kommende Generationen. Mittlerweile wird uns das Ausmaß der Klimakatastrophe auch in Köln täglich vor Augen geführt: Historisch niedrige Rheinpegel, alarmierende Berichte über den Zustand der Kölner Bäume und Grünflächen, Hitzesommer mit extremen Dürreperioden sind nur einige Beispiele. Vor diesem Hintergrund klingt die Aussage der Verwaltung, dass die Versiegelung der Gleueler Wiese keine Auswirkungen auf das stadtweite Klima habe, wie blanker Hohn. Mit dieser Begründung könnte jede einzelne Grünfläche privaten Interessen geopfert werden. Die Mitglieder des Rats dürfen dieser Sichtweise nicht folgen, denn sie gefährdet den Erhalt aller Grünflächen in Köln.
Ich appelliere vor allem an die Kölner CDU einzulenken und das Erbe Konrad Adenauers zu bewahren.“