150 Jahre Thomas Mann: Ein Werk für die Ewigkeit
Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann (6. Juni) erklärt Sven Lehmann MdB, Vorsitzender des Kulturausschusses im Deutschen Bundestag und Mitglied der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft:
„150 Jahre Thomas Mann sind ein bedeutendes Jubiläum für die deutsche und internationale Literatur. Mit 150 Jahren Thomas Mann feiern wir 150 Jahre Kulturgeschichte.
Thomas Mann ist einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller. Sein Werk ist eines für die Ewigkeit. Seine Romane, Novellen und Erzählungen haben bis heute ebenso wie seine Tagebücher, Briefe und Aufzeichnungen nichts an Vielschichtigkeit und sprachlicher Brillanz eingebüßt.
Auch politisch sind Thomas Manns Schriften heute aktueller denn je. Als aktiver Publizist und Chronist des 20. Jahrhunderts hat er eigene frühe Nationalismen und Kriegsbegeisterung während des Ersten Weltkriegs reflektiert und durch eine leidenschaftliche Verteidigung der Weimarer Republik und seiner demokratischen Verfassung abgelöst. Von den Nazis ins Exil gezwungen, wurde Thomas Mann zu einer international bedeutenden Stimme gegen Hitler und den deutschen Faschismus. Seine Radio-Ansprachen „Deutsche Hörer!“ während des Zweiten Weltkriegs lesen sich auch heute wieder wie eine konsequente Mahnung gegen Faschismus und Menschenfeindlichkeit.
Thomas Mann hat während seiner langen schöpferischen Tätigkeit gezeigt, dass sich Begeisterung für die deutsche Sprache und Kultur und kosmopolitisches Denken und Handeln nicht ausschließen müssen, im Gegenteil. Von dieser Haltung können wir viel für gegenwärtige gesellschaftliche Auseinandersetzungen lernen.
Herzliche Glückwünsche an Thomas Mann, möge sein geistige Erbe wachgehalten werden!“
Hintergrund:
Anlässlich des 150. Geburtstags von Thomas Mann findet vom 5.-8. Juni in Lübeck eine internationale Tagung der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft statt, an der Sven Lehmann MdB teilnehmen und ein Grußwort sprechen wird (5. Juni). Im Rahmen der Tagung finden am 6. Juni verschiedene Festveranstaltungen statt, u.a. mit Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier und Prof. Dr. Frido Mann, Enkel des Schriftstellers.