Dem KulturPass droht das Aus
Der Haushaltsentwurf 2026 zeigt deutlich, wohin die Reise unter Weimer geht. Der erfolgreiche KulturPass wird schrittweise ausgetrocknet- Damit schwächt Weimer nicht nur die kulturelle Vielfalt, sondern stellt sich auch gegen dringend nötige Impulse für mehr Nachhaltigkeit im Kulturbereich.
„Die Kürzung der Mittel für den KulturPass ist ein herber Schlag für die junge Generation. Gleichzeitig ist sie ein herber Rückschlag für die ohnehin angeschlagene Kulturbranche. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer lässt mit seiner Haushaltsplanung den KulturPass aushungern. Dabei ist der KulturPass eines der erfolgreichsten Programme der vergangenen Jahre, das hunderttausenden jungen Erwachsenen die Türen zur Kultur geöffnet hat – unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern.
Mit dem Kulturpass erhalten 18-Jährige 100€ für Kinobesuche, Bücher, Festivaltickets, Museums- und Theaterbesuche, Musiknoten, Schallplatten oder Konzertkarten. Die jungen Erwachsenen wählen selbstbestimmt ihren eigenen Zugang zu den vielfältigen Kulturangeboten in Deutschland. Angebote wie der KulturPass ermöglichen jungen Menschen direkte Teilhabe, sie fördern ihre Neugierde auf die vielfältige Kulturlandschaft und sind oftmals Initialzündung für eine neu entdeckte Leseleidenschaft oder die Freude an Live-Veranstaltungen. Damit wirkt der KulturPass in Zeiten von Streaming und Sozialen Medien auch als wichtige Stärkung kultureller Orte und Zusammensein.
Dieses einzigartige Angebot muss erhalten bleiben. Ich appelliere an die Koalitionsfraktionen, den KulturPass fortzusetzen und im Rahmen der Haushaltsverhandlungen zusätzliche Mittel einzustellen, damit all diejenigen, die 2025 und 2026 18 Jahre alt werden, auch vom KulturPass profitieren können. Für sie müssen wir die Türen zur Kultur weit offenhalten.“
Hintergrund:
Für 2023, im Jahr der Einführung des KulturPasses, waren 100 Millionen Euro eingeplant (Soll 2023). Davon abgerufen wurden rund 50 Millionen Euro (Ist 2023).
Für 2024 wurden in der Bereinigungssitzung noch 14 Millionen aufgestockt, d.h. es standen rund 64 Millionen Euro zur Verfügung.
Für 2025 sind keine neuen Mittel eingestellt, nur die Restmittel in Höhe von 33 Millionen Euro, was eine Kürzung bedeutet.
Bündnis 90/Grünen haben im Kulturausschuss einen Änderungsantrag eingebracht, um die Mittel für 2025 um 14 Millionen zu erhöhen und so die erfahrungsgemäß anfallenden Kosten für die Öffnung des Budgets für den Geburtenjahrgang 2007 zu decken. Der Antrag wurde abgelehnt.
Mit lediglich 4,6 Mio. € im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2026 steht der KulturPass faktisch vor dem Aus.