Deutschland steigt in Europa unter die TOP 8 bei LSBTIQ*-Rechten auf

14. Mai 2025

Heute wurde das neue Regenbogen-Ranking veröffentlicht – eine jährliche Bestandsaufnahme der rechtlichen und politischen Lage von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen (LSBTIQ*) in 49 europäischen Ländern.

Deutschland ist in diesem Jahr erneut deutlich aufgestiegen und zählt nun zu den Top 8 in Europa.

 

Dazu erklärt Sven Lehmann, Mitglied des Bundestags (GRÜNE) und ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter):

„Der Aufbruch ist gelungen: Deutschland gehört nun erstmals zu den Top 8 in Europa. Innerhalb der EU liegt Deutschland jetzt sogar auf Platz 7. Kein anderes Land hat im letzten Jahr mehr Fortschritte gemacht – insbesondere mit der Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes, das die staatliche Diskriminierung von transgeschlechtlichen Menschen endlich beendet hat.

Der deutliche Aufstieg im Regenbogen-Ranking zeigt: Die Ampel-Koalition hat zentrale queerpolitische Versprechen eingelöst. Die verbesserte Stellung Deutschlands ist auch auf weitere erfolgreich umgesetzte Maßnahmen aus dem Aktionsplan „Queer leben“ in den letzten Jahren zurückzuführen. So haben wir die Diskriminierung von homo- und bisexuellen Männern sowie von transgeschlechtlichen Personen bei der Blutspende gesetzlich verboten. Außerdem haben wir die „geschlechtsspezifische“ sowie „gegen die sexuelle Orientierung gerichtete“ Motive in den Gesetzestext zu Hasskriminalität aufgenommen.

Die neue Bundesregierung sollte an die Fortschritte der vergangenen Jahre anknüpfen. Deutschland muss weiter Vorreiter in der Queerpolitik bleiben. Dafür gibt es weiter einiges zu tun. Das Abstammungsrecht für Regenbogenfamilien muss endlich reformiert werden und queere Menschen im Grundgesetz vor Diskriminierung explizit geschützt werden.

Die internationalen Entwicklungen zeigen: Gleichstellung ist leider keine Selbstverständlichkeit. Europaweit erstarken rechtsextreme und antifeministische Bewegungen, die LSBTIQ*-Rechte gezielt angreifen. Rechtsextreme Parteien konnten europaweit bei jüngsten Wahlen Zugewinne verzeichnen und gefährden damit die hart erkämpften Rechte von LSBTIQ*.

 

In Deutschland ist die Zahl der gemeldeten queerfeindlichen Angriffe so hoch wie nie zuvor. Laut offiziellen Zahlen gibt es derzeit mindestens sechs Angriffe pro Tag. Rechtsextreme mobilisieren offen auf den Straßen gegen queere Menschenrechte. Diese Entwicklungen sind alarmierend und erfordern eine klare Antwort von der neuen Regierung: mehr Schutz, entschlossene Politik gegen Diskriminierung und Solidarität mit LSBTIQ* auf allen Ebenen.“

 

Hintergrund

Mit dem Regenbogen-Ranking erhebt ILGA Europe die rechtliche und politische Lage für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie andere queere Menschen (LSBTIQ*) in 49 Ländern in Europa. Die Länder werden nach der jeweiligen rechtlichen und politischen Situation für LSBTIQ* anhand von 75 Kriterien auf einer Skala von 0-100% eingestuft. Gewertet wird die gesetzliche Entwicklung in den sieben Themenfelder Gleichberechtigung und Nicht-Diskriminierung, Familie, Hasskriminalität und Hate-Speech, Anerkennung der Geschlechtsidentität, Rechte von intergeschlechtlichen Menschen, Schutz der Zivilgesellschaft und Flucht und Asyl.

 

In dem Ranking aller 49 Länder aus Europa ist Deutschland mit 69 % von Platz 10 auf Platz 8 aufgestiegen:

 

Malta (88.93 %)

Belgien (85.31 %)

Island (84.06 %)

Dänemark (80.10 %)

Spanien (77.97 %)

Finnland (69.85 %)

Griechenland (69.18 %)

Deutschland (69.10 %)

Norwegen (68.60 %)

Luxemburg (68.41 %)

 

Unter den EU-Mitgliedstaaten liegt Deutschland nun auf Platz 7:

Malta (88.93 %)

Belgien (85.31 %)

Dänemark (80.10 %)

Spanien (77.97 %)

Finnland (69.85 %)

Griechenland (69.18 %)

Deutschland (69.10 %)

Luxemburg (68.41 %)

 

Regenbogen-Ranking von ILGA Europe: https://rainbowmap.ilga-europe.org/