Grüner Antrag „Film- und Kinostandort stärken
Der Film- und Kinostandort Deutschland ist in einer schwierigen Lage und kämpft mit Auftragseinbrüchen, steigenden Kosten und Planungsunsicherheit. In dem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, langfristige und strukturelle Maßnahmen für die Stärkung der Film- und Kinobranche zu ergreifen. Dabei stehen die Einführung eines Steueranreizmodells für Filmproduktionen und einer Investitionsverpflichtung für Streaminganbieter sowie der Erhalt des Zukunftsprogramms Kino im Fokus.
Der Antrag ist in der Federführung von Sven Lehmann und Katrin Göring-Eckardt entstanden: Antrag Film-u. Kinostandort
Statement Sven Lehmann MdB, Vorsitzender Ausschuss für Kultur und Medien:
„Die Bundesregierung muss jetzt handeln, um den Film- und Kinostandort Deutschland zu retten. Die Filmbranche kann keine weiteren Verzögerungen verkraften, andernfalls droht sie im europäischen und internationalen Wettbewerb vollends abgehängt zu werden.
Nur ein Steueranreizmodell und eine echte Investitionsverpflichtung bieten langfristige Planungssicherheit. Diesen Weg haben Union und SPD auch in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt. Dass sich Kulturstaatsminister Weimer bereits wenige Monate später von den eigenen Zielen verabschiedet, ist erschütternd.
Die von Weimer angekündigten freiwilligen Deals mit den Streamern drohen ein zahnloser Tiger zu werden. Freiwillige Absichtserklärungen schaffen sie keine Planungssicherheit und werden nicht dazu führen, dass dauerhaft mehr Investitionen nach Deutschland fließen. Wir brauchen keine Abhängigkeit vom guten Willen großer Streamer, sondern verlässliche Rahmenbedingungen für Kino und Film.“
Statement von Katrin Göring-Eckardt MdB, Sprecherin für Kultur und Medien:
„Was die Filmbranche jetzt braucht, ist ein klares Signal, um Deutschland als führenden Standort wieder international auf die Landkarte zu setzen.
Deutschland ist ein großartiger Produktionsstandort, der jetzt darauf wartet von der Politik Zusagen zu bekommen, die schon kurz vor der Umsetzung standen.
Der deutsche Film braucht Planungssicherheit. Dafür braucht es über längere Zeiträume als eine Legislaturperiode klare Antworten, und Rechtssicherheit, um Regelungen klar und verbindlich umzusetzen. Daher ist es höchste Zeit, die fehlenden zwei Säulen der Filmförderung umzusetzen und sowohl das Steueranreizmodell als auch die Investitionsverpflichtung einzuführen.
Von den Nachwuchstalenten im deutschen Film über Filmproduktionen bis zum Kino brauchen wir jetzt klare und langfristig tragbare Antworten. Der Handlungsbedarf besteht jetzt, die Branche durch klare Taten nicht nur zu stabilisieren, sondern ihr neue Perspektiven zu eröffnen.
