Trauer um Rosa von Praunheim
Zum Tod des Filmemachers Rosa von Praunheim erklärt Sven Lehmann MdB, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur & Medien:
„Mein Herz ist voller Trauer und voller Dankbarkeit. Noch vor wenigen Tagen durfte ich bei Rosas Hochzeit dabei sein, ein wunderbares Fest der Liebe. Sein Tod ist ein großer Verlust.
Nicht nur Film und Kultur verdanken Rosa von Praunheim unendlich viel, auch ich persönlich und Generationen schwuler Männer und queerer Menschen. Einer seiner bekanntesten Filme von 1971 „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ hat nicht weniger als die deutsche Homosexuellen-Bürgerrechtsbewegung in Gang gesetzt. Der Film stiftete Unruhe in einer Zeit von Strafgesetzen und Sittenpolizei und gab den Anstoß für öffentliche Aktionen und die ersten CSDs. Auch während der AIDS-Krise hat Rosa von Praunheim früh zu Safer Sex aufgerufen und damit vielleicht vielen Menschen das Leben gerettet.
Sein Leben und sein Werk waren und sind subversiv und radikal, voller Empathie und voller Aufruhr, abgedreht und lebensnah. Mein Herz ist voller Trauer und voller Dankbarkeit.“
